Burkhart Waldecker wurde 1902 im kriegszerstörten Vorgängerbau der Bergstraße 47 als Sohn einer Lehrerfamilie geboren. Er studierte in Münster, Bonn und Berlin und war bereits in jungen Jahren vielseitig interessiert und journalistisch tätig. 1935 verließ er Deutschland wohl aus politischen Gründen und gelangte nach Belgisch-Kongo, wo er den Plan verfolgte, die „wahre“ Nilquelle zu „entdecken“. Selbstbewusst verwarf er frühere Definitionsversuche und erklärte die südlichste Nilquelle zum eigentlichen Ursprung. Diese fand er schließlich 1937 im Flüsschen Kasumo, an dessen Quelle er eine drei Meter hohe Pyramide aus Feldsteinen errichten ließ, die bis heute besteht. Da die Nilquelle Waldeckers im heutigen Burundi liegt, sich die „konkurrierenden“ Nilquellen aber in Ruanda und Uganda befinden, ist die Waldecker’sche These bedeutsam für den Tourismus Burundis. 1970 ehrte der Staat Waldecker postum mit einer Briefmarke. Waldecker starb 1964 beim Wandern in den Abruzzen.