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Die postkolonialen Bezüge der 1848 gegründeten Andreas-Brauerei, die seit 1995 nicht mehr existiert, manifestieren sich in der Person des letzten Eigentümers dieser Privatbrauerei, Carl Horst Andreas (1907-1981). Ab 1949 profitierte seine Brauerei vom Wirtschaftsboom der jungen Bundesrepublik, sodass der immer noch überzeugte NS-Anhänger sich intensiv seinen beiden Hobbies, dem Pferdesport und der Großwildjagd, widmen konnte. Seine Jagdleidenschaft führte ihn bis nach Ostafrika, also in ehemalige europäische Kolonien. Er sammelte zahlreiche exotische Jagdtrophäen und stellte sie in seinem Haus aus. Im Jahr 1965 veröffentlichte er einen ausführlichen Jagdbericht, „Auf großer Pirsch in Eis und Tropen“, der seine Gesinnung offenbart. Seine Vision, dass die Stadt Hagen oder verschiedene Schulen seine exotische Sammlung übernehmen könnten, verwirklichte sich nicht.
Carl Horst Andreas, letzter Eigentümer der Andreas-Brauerei, war NSDAP-Mitglied, überzeugter Nationalsozialist und Großwildjäger – Seine Reisen nach Ostafrika sowie seine Jagd-Trophäensammlung – und viele seiner 'Design-Elemente' aus Brauerei und Gastronomie – zeugen von den postkolonialen Spuren dieser Zeit.