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Die Firma Göcke & Sohn (bis 1938 Moritz Ribbert AG) aus Hohenlimburg stellte bis 1972 Stoffe für Bekleidung, Wäsche, Haus- und Heimtextilien her. Gegründet 1805 als Blaufärberei in Elsey, spiegelt sie den Aufschwung der Textilindustrie in Deutschland ab Mitte des 19. Jahrhunderts wider. Das Besondere bzw. „Koloniale“ an ihr waren mit exotisierenden Mustern bedruckte Stoffe, die sie vor dem Hintergrund des europäischen Kolonialismus insbesondere auf dem afrikanischen Markt gut zu platzieren wusste. So beobachtete ein Prokurist der Firma, der als Besucher der „Internationalen Handelsmesse“ 1951 nach Léopoldville (heute Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo) gereist war, dass einheimische Frauen Göckedrucke für ihre Kleidungsstücke nutzten. In einem Artikel der firmeneigenen Zeitung bemerkte er zudem, dass das sogenannte Mwami-Design von Göcke & Sohn im gesamten Kongo äußerst beliebt sei. Neben exotisierenden Stoffen wurden aber auch zahlreiche andere Motive gewählt, die aktuelle kongolesische Themen aus Politik und Sport aufgriffen. Die abgebildete Stoffprobe zeigt beispielsweise Charles Mutara III. (1911-1959), König von Ruanda.
Die Firma Göcke & Sohn – einst Moritz Ribbert AG – brachte Hohenlimburgs Textilindustrie auf die Weltbühne. Besonders erfolgreich: Exotisierende Stoffmuster, die im kolonialen Kontext Afrikas Absatz fanden und in den 1950er Jahren besonders in Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo beliebt waren.