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Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich die Region Hagen zu einem bedeutenden Standort eines breit gefächerten eisenverarbeitenden Gewerbes. Hervorzuheben sind zahlreiche Hammerwerke, die an den Flüssen und Bächen die Wasserkraft nutzten. Eine besondere Bedeutung fiel dem Ennepetal zwischen (Hagen-)Wehringhausen und Gevelsberg zu (unter dem Namen „Enneperstraße“ einst weithin bekannt). Die Produzenten arbeiteten stark exportorientiert. Sie lieferten zum Beispiel Scheren, Küchen- und Plantagenmesser, Säbel und Säbelklingen, Sensen, Sicheln und Sackhauer „nach Nord- und Südamerika, Ost- und Westindien“, wie 1867 notiert wird. Die erfolgreiche Tätigkeit, aber insbesondere auch der Export in die überseeischen Gebiete ließ viele Fabrikanten wohlhabend und zu Mitgliedern der bürgerlichen Oberschicht Hagens werden. Ein nicht unerheblicher Teil von ihnen – deren gesellschaftlicher Mittelpunkt die „Concordia“ war – war auch in der Mitgliederliste der Deutschen Kolonialgesellschaft zu finden. Bis heute sichtbare Zeichen dieses Wohlstandes sind mehrere erhaltene Industriellenvillen an der „Enneperstraße“; bestes Beispiel: die Villa Post, Wehringhauser Straße 38, 1892 erbaut. Sie wurde 1927 an die Stadt Hagen verkauft und diente u.a. dem Osthaus-Museum als Domizil. Verkäuferin war die Fabrikantenwitwe Alice Post geb. Elbers, die in den Jahren vor und nach dem Ersten Weltkrieg dem Ortsverein Hagen des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft vorstand. Seit 1998 beherbergt das Gebäude die Volkshochschule.
Im 17. Jh. entwickelte sich Hagen zu einem Zentrum der eisenverarbeitenden Industrie, deren Exporte Wohlstand brachten. Spuren davon sind bis heute an der ehemaligen „Enneperstraße“ zu sehen, wie die Villa Post, einstiger Sitz der Kolonialgesellschaft.