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Die Hagener Industrie und Wirtschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts verdiente vielfältig an den Kolonien und anderen Gebieten in Übersee: Die Firma Wolff verkaufte Macheten in der gesamten spanischsprachigen Welt. Möller & Co. fertigte Stahl- und Messingwaren für die Kolonien, die Stoffdruckerei Moritz Ribbert aus Hohenlimburg exportierte für den afrikanischen Markt, Johann Caspar Harkort ließ eine Eisenbahnbrücke auf Java errichten. Nur wenig erinnert heute an diese wirtschaftlichen Verquickungen. Eine der wenigen Spuren findet sich auf dem Buscheyfriedhof. Er wurde 1810, aufgrund der damals angewandten napoleonischen Regelungen, vor den Toren der Stadt angelegt und erinnert mit seinen Gruftanlagen und Familiengräbern an wichtige Industriellenfamilien der Stadt. Nahe der nordwestlichen Begrenzungsmauer erhielt Maria Engelbrecht, geb. Harkort (geb. 1861 in Schwelm), ein schlichtes Grabmal. Ihr Ehemann, der Bremer Händler Carl Gustav Fritz Engelbrecht (geb. 1876), war beruflich vor allem in China tätig. Sie folgte ihm nach Fernost, starb aber am 10. September 1908 im Badeort Beidaihe an Typhus. Es ist nicht klar, ob ihr Leichnam überführt wurde oder ob es sich bei dem nur teilweise erhaltenen Grabstein um ein reines Erinnerungsmal handelt.
Maria Engelbrecht, die Ehefrau eines in China tätigen Bremer Händlers, ist auf dem Buscheyfriedhof in Hagen verewigt – Ein seltenes Zeugnis der kolonialen Verbindungen der Hagener Industrie im 19. und frühen 20. Jahrhundert.