Gesellschaftshaus Concordia Hochstraße 117 (Hochstraße, Ecke Konkordiastraße)

Heute erinnert nur noch der Straßenname „Konkordiastraße“ an das Gesellschaftshaus Concordia, in dem die hiesigen Honoratioren und viele Hagener Vereine tagten. Im Zweiten Weltkrieg wurde es bis auf die Außenmauern zerstört, in vereinfachter Form wieder aufgebaut und 1981 vollständig abgerissen. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert beherbergte das Gesellschaftshaus Concordia zahlreiche Veranstaltungen kolonialer Vereine. Auch die Hagener Abteilung des „Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft“ (FDKG) hielt hier regelmäßig Kolonialabende mit Vorträgen, Tanz und Spendenaktionen ab und warb für die „koloniale Sache“. Die Entsendung potentieller deutscher Ehefrauen in die deutschen Kolonien gehörte ebenfalls zu den Aufgaben des FDKG. In den 1930er-Jahren bot das Gesellschaftshaus zudem kolonialrevisionistischen Veranstaltungen einen Raum.

Weiblicher Kolonialismus im Hagener Bürgertum – Das Postkartenbild – gedruckt um 1900 – zeigt das Gesellschaftshaus Concordia. (abgerissen 1981)

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Erzähler*innen / Host*s / Zitate

“Es ist schon erstaunlich, wie weit diese Ideologien gingen und wie viele Menschen daran teilgenommen haben, ohne es wirklich zu hinterfragen.”

Wissenschaftliche Mitarbeiterin FernUniversität Hagen
Barbara SCHNEIDER
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  • Ein Treffpunkt des Hagener Bürgertums und Ort kolonialer Zusammenkünfte. Hier formierte sich die Unterstützung für die koloniale Sache.
  • Frauen des gehobenen Bürgertums organisierten Feste und Vorträge, um koloniale Ideale zu verbreiten und Spenden zu sammeln.
  • Die gesammelten Spenden gingen an ein Heimathaus in Namibia. Dort wurden Frauen auf das Leben in der Kolonie vorbereitet.
  • Die Arbeit dieser Frauen versprach Emanzipation, blieb aber tief in traditionellen Rollen verwurzelt.
  • Das Gesellschaftshaus Concordia verdeutlicht, wie die koloniale Vergangenheit das heutige Verständnis von Rassismus prägt.